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Als Träger des Österreichischen Umweltzeichens gehört ausgehend von der Geschichte, auch das Bewusstsein für einen verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen zur DNA der Römerstadt Carnuntum. Bereits in der Römerzeit finden sich gute Anknüpfungspunkte, da die römische Besiedlung eine bis heute andauernde Veränderung des ursprünglich dicht bewaldeten Gebiets rund um Carnuntum bedeutete. Die dichten Wälder wurden für Baumaßnahmen oder als Energiequelle abgeholzt, die Abwässer der Großstadt ungefiltert in die Donau geleitet. Raubbau an der Natur, CO2-Emissionen und Gewässerverschmutzung sind kein Phänomen des industriellen Zeitalters, sondern fanden bereits vor Jahrtausenden statt.

Beim Bau der Rekonstruktionen in der Römerstadt Carnuntum kamen ausschließlich natürliche Baustoffe aus regionalen Quellen zum Einsatz. Im Bereich der Dachkonstruktionen wurden alte Dachstühle von abgerissenen Scheunen aus der Region recycelt. Die HKLS-Technik des neuen Besucherzentrums verwendet einen natürlichen Umlufteffekt durch die Nutzung von Tiefensonden nach dem Vorbild arabischer Lufttürme, sowie eine Pelletsheizung. Der Strom stammt aus erneuerbaren Energien. Die Leuchtmittel werden Schritt für Schritt durch energiesparende Alternativen bzw. LEDs ersetzt.

Im Rahmen der Möglichkeiten des Bundesvergabegesetzes wird versucht, auf regionale Partner zurückzugreifen, um die Wege kurz zu halten. Auch der Pächter der Gastronomie bekennt sich dazu, nach Möglichkeit auf Regionalität zu setzen.

Im Mobilitätsbereich wurden Angebote intensiviert, um die Zahl der Fahrten mit dem privaten PKW zu minimieren. Auf der Website wird prominent auf die Möglichkeiten der öffentlichen Anreise hingewiesen. In weiterer Folge gibt es bereits Gespräche, dass ein umfassendes On-Demand Sammeltaxi-Netz in der Region entsteht, das von Bruck/Leitha, über Hainburg bis ins Marchfeld reicht.

Mülltrennung ist im gesamten Besucher- und Verwaltungsbereich lückenlos umgesetzt. In der Reinigung kommen biologisch abbaubare Mittel zum Einsatz. Auch externe Partner werden darauf hingewiesen, dass diese nach Möglichkeit darauf umsteigen sollten. Im Rahmen einer Digitalisierungsoffensive wird der Anteil der Ausdrucke im Bürobetrieb sukzessive reduziert.

Ausgehend von unserem bisherigen Selbstverständnis ist es für die Zukunft das Ziel, durch Kommunikations- und Schulungsmaßnahmen sowohl Besucherinnen und Besucher, als auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter davon zu überzeugen, dass gelebter Umweltschutz keine Einschränkung, sondern nur ein Überdenken von Gewohnheiten erfordert.

Werfen Sie auch einen Blick auf unser Aktionsprogramm zum Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit.

Photovoltaik

© RSC

Im Jahr 2024 konnte in der Römerstadt Carnuntum ein riesiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit  und Energieeffizienz getätigt werden. Auf der Dachfläche des Besucherzentrums wurde eine 129 kWp große PV-Anlage installiert, wodurch mehr als 100% des Stromverbrauchs selbst erzeugt werden können. Um den Selbstversorgungsgrad auf 90% zu erhöhen, wurde auch ein PV-Speicher mit einer Kapazität von 300 kWh installiert. Die PV-Anlage inklusive der Speichereinheit ist in der Lage, den bisher benötigten Stromverbrauch in der Höhe von rund 82.000 kWh zu über 90% abzudecken, sprich es können rund 77.000 kWh des Stromverbrauchs durch die eigene PV-Stromproduktion abgedeckt werden. Zusätzlich wurden die Leuchtmittel auf LED-Technik umgestellt. Insgesamt können somit 22.000 kg CO2-Äq pro Jahr vermieden werden.

Der bisherige Betrieb der Anlage konnte seit Inbetriebnahme die Simulationsdaten nicht nur bestätigen, sondern sogar übertreffen. Bis dato konnte ein Autarkiegrad von rund 94% erzielt werden. Nach der Gründung der Bürgerenergiegemeinschaft mit den anderen Gesellschaften der Gruppe der NÖ Kulturwirtschaft GmbH wurden auch sämtliche Standorte der Römerstadt Carnuntum aufgenommen. Dies sind das Römische Stadtviertel, beide Amphitheater, das Heidentor, sowie das Museum Carnuntinum.

Darüber hinaus ist das Projekt auch ein wichtiges Zeichen für verantwortungsbewusstes Handeln als subventionierter Betrieb. Durch die Umsetzung des Projekts ist es möglich, die jährlichen Energiekosten fast um 70% zu senken, was wiederum eine Einsparung des Fördermittelbedarfs bedeutet.

Dieses Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms „Photovoltaik- und Speicheranlagen, Umstellung auf LED-Beleuchtung“ durchgeführt.

Finanziert von der Europäischen Union - NextGenerationEU.

 

© Klimafonds
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