26. März 2025, 19.00 Uhr

RÖMISCHE SIEGE ZWISCHEN PROPAGANDA UND KRIEGSVERBRECHEN

von Dr. Christof Flügel und Martina Mayr M.A. - Archäologische Staatsammlung München - Städtische Museen Rottweil

Musikzimmer der Diplomatischen Akademie
1040 Wien, Favoritenstraße 15a

Seit Jahrzehnten ist unter Archäologen allgemein anerkannt, wie bewusst gewählte Bilder des Kaiserhauses die öffentliche Wahrnehmung der politischen und militärischen Macht in Rom beeinflussten. Die „Macht der Bilder" (Paul Zanker) drang jedoch bald in den privaten Bereich vor und war Gegenstand von Veränderungen in der „Lesart dieser Bilder". Der schmale Grat zwischen Informationspolitik und Propaganda ist bei Symbolen der kaiserlichen Bildsprache jedoch nicht immer klar definiert. Vom kaiserlichen Siegessymbol mutieren die Bilder wie der triumphierende Reiter oder Details wie abgeschlagene Köpfe feindlicher Krieger zu Mustern auf römischen Soldatengrabsteinen und finden auch im privaten Umfeld Verwendung. Der Blick auf die Realität dahinter lohnt sich und es zeigt sich ein Bild der römischen Armee abseits von Glanz und Siegen. Die in der musealen Vermittlung verwendeten Illustrationen und die seit Jahren beliebten Reenactment-Events bringen einer interessierten Öffentlichkeit die Faszination des römischen Militärs nahe. Dabei wird aber oft vergessen, dass abseits von glänzender Ausrüstung und Truppenparaden die römische Armee eine hocheffiziente Kriegsmaschinerie war. Daher richtet der Vortrag auch einen Blick auf die eher weniger beliebten Themen wie Kriegsverbrechen und Gewalt.

Martina Meyr und Christof Flügel beschäftigten sich seit längerer Zeit mit der Übernahme kaiserlicher Bildsprache in den Nordwestprovinzen des Römischen Reiches, insbesondere in den Grenzregionen. Ein bereits vor einigen Jahren geplantes Themenheft in der Reihe „DER LIMES”, herausgegeben von der Deutschen Limeskommission, über Gewalt und Kriegsverbrechen der römischen Armee hat bis zu seinem Erscheinen durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine traurige Aktualität erfahren.

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